Geschichte


Der Klub wurde am 11. Oktober 1802 gegründet. Zweck des Zusammenschlusses von Bürgern der Stadt Emden zu einer Klubgesellschaft sollten "anständige Vergnügen mit dem Ziel einer gesellschaftlichen Erholung von den Berufsgeschäften, aber auch nützliche Einflüsse auf die Kultur des Geistes und eine Bildung der Sitten" sein. Das Interesse in der Bürgerschaft für einen Beitritt war überaus groß: Schon bei der Gründung meldeten sich 81 Personen als Mitglieder an.

Nachfolgend Auszüge aus dem damaligen Klubleben:

An Tanzabenden wurde das Essen auf neun Uhr abends verlegt. Dafür waren zwei Stunden (!) vorgesehen. Den Dienstboten, die ihre Herrschaften abzuholen hatten, wurde als Warteraum die Küche des Pächters zugewiesen.
Sehr eingehend befassen sich die 1832 angenommenen Statuten mit der "inneren Verfassung" der Klubgesellschaft. Unterschieden wurde zwischen wirklichen Mitgliedern mit Stimmrecht und außerordentlichen Mitgliedern.
Wirkliche Mitglieder durften schon Töchter "einführen", sofern diese das zwölfte Lebensjahr vollendet hatten. Die Herren Söhne mussten warten, bis sie das achtzehnte Lebensjahr erreicht hatten. Recht hoch war der Jahresbeitrag. Er betrug für ordentliche Mitglieder vor 1832 fünfzehn Reichstaler Gold, wurde dann aber auf zehn Reichstaler herabgesetzt. Außerordentliche Mitglieder zahlten jährlich fünf Reichstaler Gold oder eine Pistole.

Kaiser Wilhelm I. verlieh dem Klub durch Erlass vom 7. Oktober 1887 die Rechte einer juristischen Person.

Im Jahr 1899 konnte der Klub das Grundstück, auf dem das jetzige Klubgebäude steht, erwerben. In der Generalversammlung vom 23. Februar 1912 wurde der Bau des jetzigen Klubgebäudes beschlossen das am 5. April 1913 feierlich eingeweiht wurde.

Nach dem ersten Weltkrieg und den Inflationsjahren brachte der 12. Februar 1927 mit der großen Feier zum 125-jährigen Bestehen des Klubs neuen Glanz. Ein Lustspiel "Die Klubbisten" führte inhaltlich in die Emder Zeit von 1802 zurück und machte in der historischen Rückschau jene Welt zu Beginn des vorigen Jahrhunderts lebendig.

Aufgrund der knapper werdenden Versorgungslage in den Jahren nach 1941 kam der Klubbetrieb zum Erliegen. Das Gebäude wurde bei dem Bombenangriff auf Emden am 6. September 1944 zerstört. Doch schon 1952 konnte es wieder aufgebaut werden. Nach einem am 1. Dezember 1955 verfassten Protokoll der Jahreshauptversammlung gehörten dem Klub 106 ordentliche und 20 außerordentliche Mitglieder an. Die Klubveranstaltungen im Winterhalbjahr 1955/56 sahen schon acht Einzeltermine vor. Die nächsten 15 Jahre waren geprägt von einer positiven aufstrebenden Entwicklung. So konnte 1977 nach großzügigem Umbau und Modernisierung der Klubräume im Jahre 1975 das 175-jährige Bestehen des Klub zum guten Endzweck gefeiert werden.

Der nicht alltägliche Name des Klubs ist bis heute beibehalten worden. Zwar lässt sich der Hinweis auf seine Zweckbestimmung nicht mehr ganz auf heutige Verhältnisse übertragen. Unsere Welt ist in 210 Jahren eine andere geworden. Einen guten Endzweck zu erreichen, alle Möglichkeiten dafür auszuschöpfen und weiter auszubauen, an diesen Bemühungen haben es im Verlauf langer Jahre die Verantwortlichen im Vorstand nie fehlen lassen. Daraus reifte auch das heutige Klubhaus mit seiner schönen, vorbildlichen Einrichtung und Restauration. Eine weit über den Rahmen einer mittleren Stadt hinausgehende Begegnungsstätte bietet heute einen gesellschaftlichen Mittelpunkt für alle Kreise, die viel im Leben leisten müssen und deshalb auch ein Recht darauf haben, in einem vorbildlichen Klub ihre Interessen pflegen zu können. Heute zählt der Klub etwa 500 Mitglieder.